Am Wachtberg, hoch über dem Kremser Stadtzentrum gelegen, entsteht ein behutsam in die Hanglage eingebettetes, großzügig gestaltetes Einfamilienhaus. Das viergeschossige Gebäude der Bauklasse 1 in gekuppelter Bauweise fügt sich ideal in die Baulücke mit starker Hangneigung zwischen zwei bestehenden Gebäuden aus den 1970er und 1980er Jahren ein und teilt sich in folgende vier Ebenen auf:

Der Zugang erfolgt auf gleicher Höhe mit der Wachtbergstraße in Ebene 0. Hier befinden sich neben dem großzügigen Eingangsbereich, Windfang und Foyer eine Doppelgarage, zwei Abstellräume und der Haustechnikraum. Vom Foyer aus werden die drei darüberliegenden Geschoße wahlweise über das offene, lichtdurchflutete Stiegenhaus oder über den zentral positionierten Aufzug erschlossen. Alternativ kann jedes Geschoß über die Außentreppe entlang der ostseitigen Grundstücksgrenze betreten werden. Um die optische Eingliederung in die Baulücke und die nähere Umgebung sicherzustellen, werden die straßenseitigen Einfriedungsmauern in Ebene 0, passenden zu den Nachbargebäuden, mit Naturstein verkleidet.

In Ebene 1, welche von außen gesehen größtenteils innerhalb der Böschung verschwindet, befinden sich Kinder- bzw. Gästezimmer, Bad und WC sowie ein Abstellraum.

Der „Master-Bedroom“ inklusive zugehörigem Badezimmer, WC und Schrankraum befinden sich in Ebene 2. Hier werden außerdem ein weiteres Kinder- bzw. Gästezimmer, der Hauswirtschaftsraum, ein Abstellraum und der Pooltechnikraum untergebracht. Südseitig öffnen sich „Master-Bedroom“ und Badezimmer auf eine großzügig gestaltete Terrasse mit einem außenliegenden Abstellraum. Als Sonnenschutz und visuelles Stilmittel dienen die der Terrasse vorgelagerten Schiebeelemente, welche mit vertikalen Holzlamellen beplankt werden.

Das oberste Geschoß, die Ebene 3, besteht aus einem weitläufigen Wohn-/Essbereich mit einer großen Küchenzeile und einer freistehenden Kücheninsel. Der Raum öffnet sich süd- und nordseitig auf die jeweiligen Terrassen, als Sonnenschutz in dieser Ebene dienen neben Raffstores auch fix montierte Holzlamellen vor den ostseitigen Fixverglasungen. Die nordseitige Terrasse, welche als Ess-/Loungebereich mit darüberliegender Pergola vorgesehen ist und Platz für eine Außenküche bietet, dient auch zur Erschließung des Gartens sowie des Pool-Bereichs inklusive dessen Außendusche und Außensitzmöbel. Um die im Gartenbereich aus statischen Gründen und zum Zweck der geregelten Hangentwässerung erforderlichen Stützmauern optisch möglichst geringfügig wahrzunehmen, werden vorgelagerte Hochbeete zum Anbau Obst und Gemüse errichtet.

Großes Augenmerk bei der Umsetzung gilt, abgesehen vom Zeitplan, vor allem der qualitativ und optisch erstklassigen Herstellung des Gebäudes zur Zufriedenheit der Bauherren und aller Beteiligten, aber auch technisch herausfordernder Belange wie der Statik der Baugrubensicherung und Stützmauern sowie der komplexen Hangentwässerung aufgrund der durch die Hanglage gegebenen, weitläufigen Einzugsfläche und des nicht sickerfähigen Lössbodens.

Aufgrund der engen Platzverhältnisse und der beiden direkt an den Grundstücksgrenzen befindlichen Nachbargebäude wurde die Baugrubensicherung mittels einer Bohrpfahlwand hergestellt, in Richtung dem nordseitigen Garten konnte der Lössboden geböscht werden. Da zwischen Baugrubensicherung und Außenwand des Gebäudes kein Platz für einen entsprechenden Arbeitsgraben zur Herstellung einer regulären „Schwarzen Wanne“ mittels Bitumen-Abdichtung ist, wurde als Abdichtungssystem die „Braune Wanne“ mittels Bentonit-imprägniertem Vlies, welches bei Wasserkontakt aufquillt, gewählt.

Über die nördliche Einfriedungsmauer und deren Drainage-System werden sämtliche anfallende Hangwässer abgefangen, in einen 15.000L Retentionstank eingeleitet und anschließend gemäß den Vorgaben des Kanalbetreibers mit einer entsprechend dimensionierten Drosselung in den Straßenkanal der Wachtbergstraße eingeleitet.

Die Haustechnik des Gebäudes wird ebenfalls am neuesten Stand der Technik ausgeführt, dazu zählt unter anderem die Beheizung und Kühlung mittels Sole-Wasser-Wärmepumpe mit drei Tiefenbohrungen von jeweils 100m Länge, die Raumheizung erfolgt über die Fußbodenheizung, die Raumkühlung über die in den Massivdecken eingelegten Deckenkühlung. Die Gartenbewässerung wird von dem anfallenden Regenwasser gespeist, welches in einem 3.000L Regenwassertank zwischengespeichert wird. Um eine möglichst individuelle, aber auch effiziente und damit umweltfreundliche Benützung des Einfamilienhauses zu ermöglichen, werden sämtliche elektrische Komponenten (Heizung/Kühlung, Beleuchtung, Beschattung, Bewässerung, Photovoltaik, Pool usw.) mittels Loxone-Systems („Smart Home“) angesteuert.

• Bauherr: Privat
• Entwurfs- und Einreichplanung, Visualisierungen: Architekt Herwig Teuschl, Utzstraße 11/13, 3500 Krems
• Bauzeit: Dezember 2023 – voraussichtlich April 2025
• Projekt- und Ausführungsstand: Rohbau und Stemmarbeiten wurden Anfang September fertiggestellt, es folgen der Einbau der Fenster und Türen, anschließend Innenputz und Fußbodenaufbau, Eintrag vom 05.09.2024